Mehr Regen als Sonne...

Liebe Leserinnen und Leser,

Leider war die vergangene Woche sehr verregnet, was für diese Jahreszeit nicht typisch ist. Normalerweise ist von Dezember bis April die Trockenzeit, in welcher es nur an einzelnen Tagen regnet!


Doch wir ließen uns die Laune von diesem Wetter nicht verderben. Die sonnigen Stunden genossen wir deshalb umso mehr.


In diesem Blogeintrag berichten wir euch, wie eine normale Schulwoche für die Schüler aussieht.
In der Regel sollten die Schüler ab 8.30 Uhr in der Schule sein, was aber nicht immer der Fall ist.
Nachdem die Schüler ihre Schultaschen abgelegt haben, werden die einzelnen Klassenräume gekehrt, alle Fenster geöffnet und der Garten gepflegt. Anschließend werden die mitgebrachten Blumen in ein Körbchen gelegt, ein Glas mit Wasser, ein Räucherstäbchen und eine Öllampe vorbereitet. Jeder Schüler nimmt einen Gegenstand in die Hand und bringt ihn nach draußen zur Buddha-Statue. Somit wird Buddha geehrt. Abschließend wird noch gemeinsam gebetet.


Gemeinsam mit den Kollegen haben wir einen Stundenplan ausgearbeitet. Mit diesem Plan sollen die Schüler mehr Sicherheit und Routine im Tages- und Wochenablauf bekommen.
Somit starten wir nach dem Beten mit unserer "Game Time". Es werden kleine Spiele, wie Memory oder Ballspiele gespielt. Um 9.30 Uhr ist der "Short Break". Hier nehmen die Schüler und Lehrer ihre erste Mahlzeit, also das Frühstück zu sich.
Die Schultage am Montag und am Dienstag sind gleich aufgebaut. Nach dem "Short Break" beginnen beide Tage mit dem Mathe- und Sinhalaunterricht.
Am Mittwoch wird in beiden Unterrichtseinheiten Englisch und am Donnerstag Kunst unterrichtet.

Jeden Tag ab 11.30 Uhr ist Lunch. Hier wird das selbstmitgebrachte Mittagessen verspeist und es bleibt auch meist noch Zeit für Spiele oder Gespräche.
Nach dem Lunch findet lebenspraktischer Unterricht statt. Montag und Dienstag ist Arbeitstraining. Hier werden "Medicine Packats" oder "Bookmarks" angefertigt, welche dann auch von den Schülern verkauft werden.
Am Mittwoch steht "Home Science" auf dem Plan. Hier werden ihnen Hauswirtschaftliche Tätigkeiten, wie z.B. Kochen, Nähen oder Bügeln näher gebracht und gelernt.


Donnerstag ist der bekannte Dance and Music Day. Hier kommen auch andere Schüler mit Beeinträchtigung aus einer nahe gelegenen Schule vorbei. In einer großen Runde macht tanzen und singen noch viel mehr Spaß!


Freitag, gleich nach der Gebetseinheit, findet der Outing Day statt. Die Aktivität wechselt wöchentlich. So wird z.B. ins Kino, an den Strand oder zum Essen gegangen.
Immer am letzten Freitag im Monat ist "Selling-Day". Näheres dazu später..
Der Schultag endet für die Schüler täglich um 15.00 Uhr.

Am Montag bastelten wir einen bebilderten Stundenplan, wie wir es gerade beschrieben haben. Es beanspruchte viel Zeit. Wir mussten alles selbst zeichnen, da wir keinen Computer oder Drucker zur Verfügung hatten. Von den Schülern wurden wir dabei fleißig unterstützt.


Am Dienstag Vormittag arbeiteten wir beide an den "Medicine Packats" weiter, da die Schüler von Mallika und Apsera in Mathe und Sinhala unterrichtet wurden.
Am Nachmittag gingen wir nach draußen und spielten eine Runde "Foot Bottle Bowling". Wie der Name schon sagt, haben wir Flaschen aufgestellt, die bis zur Hälfte mit Wasser gefüllt waren und mit einem Fußball umgeschossen werden sollten. Alle spielten mit! Es machte allen großen Spaß.



Den Mittwoch gestalteten wir ganz im Sinne des Englisch Unterrichts. Um die bereits erlernten Farben zu festigen, wiederholten wir diese mit Hilfe von Luftballons. Jeder Schüler bekam einen Luftballon, den er sich mit einem Stück Schnur um den Fuß binden durfte. Wir stellen uns im Kreis auf und jeder sagte die Farbe, welche er hatte. Danach spielten wir ein Spiel. Ziel war es, die Luftballons der anderen zu zertreten, aber seinen eigenen zu behalten und zu beschützen.


Am Nachmittag stand Hauswirtschaft auf dem Stundenplan. Es wurde mit allen eine Gemüsesuppe zubereitet, welche anschließend von den Schülern und den Eltern verspeist wurde. 



Am Donnerstag kamen wir später in die Schule, da wir Premadasa (Mann von Dhammika) in seiner Schule besuchten und diese besichtigten. Auch er arbeitet mit geistig und körperlich beeinträchtigten Kindern zusammen. Zu Beginn hatten wir ein kurzes Gespräch mit der Rektorin, dann zeigte uns Premadasa die Schule. Voller Stolz zeigte er uns eine Rampe, welche von InGeAr gebaut wurde.
Es war sehr interessant und wir bekamen viele Eindrücke!

(Die von InGeAr gebaute Rollstuhlrampe) 

Zurück in der Class of Hope, startete Dhammika mit Kunst. Im Mittelpunkt standen unsere Hände. Jeder Finger und die Handfläche wurde in einer anderen Farbe bemalt und dann aufs Papier gedrückt. Diese Handabdrücke wurden von jedem individuell verziert.





Auf Wunsch der Schüler, tanzten wir noch einmal zu Andreas Gabalier "I sing a Liad füa di". Viele Schüler konnten sich noch an die einzelnen Tanzschritte erinnern, was uns sehr freute und auch überraschte.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag, und auch noch am Freitag Morgen regnete es sehr viel. Aus diesem Grund kamen nur wenige Schüler in die Class of Hope.
Es war der letzte Freitag in diesem Monat, was hieß, dass Selling-Day war. Selling-Day bedeutet, dass von den Schülern mitgebrachte Lebensmittel verkauft werden. Bei schönem Wetter findet der Verkauf an der Straße statt, bei Regen auf der überdachten Terrasse.  Hierbei wurden sie von ihren Eltern tatkräftig unterstützt. 
Trotz des schlechten Wetters wurde fast alles verkauft und einiges an Geld eingenommen.
An diesem Tag endete der Schultag früher, da die Schüler nach dem Verkauf mit den Eltern nach Hause gingen. 


Viele liebe, aber verregnete Grüße,
Melisa 



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