Mit Harri läuft's einfach besser!

 
Liebe Leser,

am vergangenen Mittwoch sind die Class of Hope, einige Mütter der Schüler und ich früh am Morgen zum Galle Fort aufgebrochen, um wie bereits im letzten Eintrag erwähnt selbst hergestellte Arbeiten der Schüler zu verkaufen.
Zunächst ging es mit dem Bus nach Galle und dann zu Fuß weiter zum Galle Fort. Auf dem Weg dorthin haben wir es uns nicht nehmen lassen, einen kleinen Abstecher zum Strand zu machen und dort zumindest unseren Füßen eine kleine Abkühlung zu ermöglichen. Da es bereits schon in der Früh sehr heiß war, mussten wir uns ganz dringend einen schattigen Verkaufsplatz suchen, an dem viele Touristen vorbeikommen. Das war erstmal gar nicht so einfach, da es nicht allzu viele schattige Plätze am Galle Fort gibt und wenn wir dann einen gefunden haben, waren da meistens schon andere einheimische Verkäufer, denen wir natürlich nicht in die Quere kommen wollten. Nach einer Weile sind wir aber dann fündig geworden und haben einen schönen Platz unter einem alten Kottamba-Baum gefunden. Gemeinsam wurden dann die mitgebrachten Decken auf dem Boden verteilt und alle mitgebrachten Arbeiten (Wallhangers, Vasen, Untersetzer, Kissenüberzüge und Perlenketten) schön darauf drapiert und zuletzt noch die Preisschilder verteilt. Einem Verkauf stand also eigentlich nichts mehr im Weg.. Aber wo blieben nur die Käufer? Die erste halbe Stunde kamen nur gelegentlich ein paar Touristen vorbei, die aber mehr mit ihren Spiegelreflexkameras und guten Aufnahmen beschäftigt waren als uns etwas Aufmerksamkeit zu schenken. Wir mussten uns also eine Verkaufsstrategie überlegen. Deshalb haben wir den Spieß einfach umgedreht und den Touristen/Passanten Aufmerksamkeit geschenkt, indem wir sie direkt angesprochen und erzählt haben, wer wir sind, was wir machen und was wir erreichen wollen. Somit sind Ruwanti (Kunstlehrerin), Malki (Tanz,- und Computerlehrerin) und ich zu den Passanten gegangen und haben die Leute auf Englisch als auch Sinhala angesprochen. Nach und nach wurden immer mehr auf uns aufmerksam, sodass zeitweise sogar mehr Interessenten als Verkäufer an unserem Verkaufsplatz standen:)
Das Ergebnis konnte sich für den allerersten Verkaufstag überhaupt wirklich sehen lassen:
3 Wallhangers, 2 Perlenketten, 1 Vase und 1 Kissenüberzug konnten wir verkaufen.
Besonders schön war zu sehen, dass auch zwei Einheimische an den hergestellten Arbeiten interessiert waren und etwas gekauft haben. Außerdem zeigte sich anhand der vielen Fragen, die über INGEAR gestellt wurden, dass ein großes Interesse an der Organisation selbst besteht. Deshalb wäre mein Vorschlag, dass man für den nächsten Verkauf der Arbeiten INGEAR-Tüten bastelt, in die die gekauften Arbeiten gepackt werden können sowie auch INGEAR/Class of Hope-Flyer erstellt werden, um den Käufern genaue Informationen über die Arbeit der Class of Hope und INGEAR geben zu können.
Eine einheimische, ältere und herzensgute Dame, die bereits vorher schon etwas von uns kaufte, hat uns dann allen noch ein Eis spendiert und unseren Tag am Galle Fort perfekt abgerundet. Sehr zufrieden, aber auch von der Mittagshitze erschöpft haben wir uns gegen eins auf den Rückweg zur Schule gemacht. Dort angekommen gab es dann erstmal Lunch: das beliebte Rice and Curry:) Am Nachmittag wurden dann noch fleißig die Choreographien für das am nächsten Donnerstag anstehende Abschlussfest geübt.

Auch morgen steht ein ereignisreicher Tag an. Wir werden unseren Abschlussausflug machen. Mit dem Bus werden wir um sieben nach Colombo in den Zoo aufbrechen. Schon seit Tagen fiebern die Class of Hope und ich auf diesen Ausflug hin. Bin schon gespannt, welche Tiere wir zu Gesicht bekommen werden. Ziemlich sicher wird das ein lustiger Trip werden:)

Ansonsten schätze ich seit heute Leitungswasser mehr denn je. Einen halben Tag lang haben heute die Wasserleitungen nicht funktioniert. Das heißt, man konnte sich nicht duschen und auch nicht schnell mal sein Glas mit Wasser füllen, um etwas zu trinken. Für einige von uns wahrscheinlich unvorstellbar, hier aber immer wieder mal die Situation, dass es für mehrere Stunden kein fließend Wasser gibt. Meine Gastfamilie nimmt das sehr gelassen. Ich habe das Gefühl, dass auch ich hier immer gelassener werde. Denn ich bemerke, dass man mit Gelassenheit und einem „Harri Harri“ (heißt soviel wie OK/in Ordnung) einfach so viel weiter kommt..

Mit einer inneren Ruhe werde ich mich jetzt ins Bett begeben:)

Bis demnächst!
Anne


FOTOS

Auf dem Weg zum Galle Fort



Am Strand

Dilusha und Salik

unser Verkaufsplatz


Die ersten Käufer aus Frankreich




Die einheimischen Käufer




Unsere Eisspendiererin in der Mitte


Einüben der Choreographien



Lunchtime Rice and Curry

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